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Im Vorjahr fuhren Österreicher 31 Mrd. Kilometer mit Öffis

"Die Klimaziele im Verkehr sind nur erreichbar, wenn die Zunahme beim Öffentlichen Verkehr mit einer Reduktion des Autoverkehrs einhergeht", betonte der Verkehrsclub Österreich am Mittwoch. Dafür brauche es deutlich mehr Bahn- und Busverbindungen, eine verkehrssparende Raumordnung und steuerliche Anreize.

Wie Menschen zum Umstieg vom Auto auf Öffis motiviert werden können, stand am Mittwoch im Zentrum einer VCÖ-Fachkonferenz in Wien. "Mobilitätsverhalten ist von verschiedensten Faktoren beeinflusst", erklärte dabei Verkehrswissenschafter Stephan Tischler von der Uni Innsbruck. Neben der Schaffung attraktiver Angebote im Öffentlichen Verkehr sei eine der zentralen Herausforderungen die Bezugnahme auf persönliche Einstellungen.

Ein großes Potenzial zur Verlagerung gebe es auf den Arbeitswegen. Damit Pendler auf Öffis umsteigen, bedürfe es zusätzlicher Angebote vor allem für die erste und letzte Meile, betonte Sylvia Leodolter, Abteilungsleiterin Umwelt und Verkehr in der AK Wien. "Modernes Mobilitätsmanagement umfasst sowohl Öffi-verträgliche Betriebsstandortwahl und Arbeitszeiten, als auch Shuttle-Dienste zum nächsten Bahnhof, Gratis-Jobtickets und Radinfrastruktur, alles in Verbindung mit betrieblicher Parkplatzbewirtschaftung,"

Verkehrswissenschafter Harald Frey von der TU-Wien wies auf bestehende Hürden hin: "Zersiedelung macht eine flächendeckende Versorgung mit Öffentlichem Verkehr schwierig und teurer. Raumplanung und Bauordnungen beeinflussen maßgeblich die Verkehrsmittelwahl. Kompakte Siedlungsstrukturen und die Aufhebung der Pkw-Stellplatzverpflichtung sind grundlegende Voraussetzungen für eine Chancengleichheit zwischen Öffentlichem Verkehr und Auto."

Investitionen in den öffentlichen Verkehr bringen auch Wertschöpfung in Österreich, sagte Angela Berger, Geschäftsführerin des Verbands der Bahnindustrie. Im doppelten Sinne: "Erstens ist es besser in unsere Infrastruktur zu investieren als in CO2-Zertifikate und zweitens resultieren die Investitionen direkt in Beschäftigung in Österreich, wenn die Aufträge an unsere heimische Bahnindustrie gehen."

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