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Indische Sikhs pilgern nach Jahrzehnten wieder nach Pakistan

Eine Abkommen der beiden Länder erlaubt nun bis zu 5.000 Pilgern tägliche den Grenzübertritt. Es wurde erwartet, dass am Samstag mindestens 700 Gläubige den Schrein rund vier Kilometer auf der anderen Seite der Grenze besuchen würden. Sie passierten die Grenze durch eine neu errichtete Übergangshalle. Auf pakistanischer Seite wurden sie von Bussen in Empfang genommen, die sie durch einen Grenzkorridor zu dem Schrein brachten. Dort wurden sie vom pakistanischen Premierminister Imran Khan begrüßt.

Unter den ersten Pilgern, die die Grenze überquerten, war der frühere indische Premierminister Manmohan Singh, der gegenüber pakistanischen Staatsmedien von einem "großen Moment" sprach. "Ich hoffe, dass sich die Beziehungen zwischen Pakistan und Indien nach der Öffnung von Kartarpur verbessern." Fernsehbilder zeigten, wie Khan und Singh miteinander sprachen. Bereits zuvor hatte der derzeitige indische Premierminister Narendra Modi eine Dankesbotschaft an Khan gerichtet.

Für die etwa 30 Millionen Sikhs weltweit ist der Schrein in Kartarpur mit seiner weißen Kuppel einer ihrer heiligsten Orte. Jahrzehntelang war der Zugang für die vielen in Indien lebenden Sikhs jedoch unmöglich. Die Sikh-Religion entstand im 15. Jahrhundert in der heute zwischen den Atommächten Indien und Pakistan geteilten Region Punjab. Nach der Trennung der beiden Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg flohen Millionen Sikhs aus Pakistan nach Indien.

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