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Iran: Vorfall in Natanz ohne Auswirkungen auf Atomgespräche

Der Iran werde seine Verpflichtungen aus dem Wiener Abkommen wieder einhalten, sobald die USA zu dem Deal zurückgekehrt seien, das Vertragsrecht umgesetzt sei und die Sanktionen aufgehoben seien, so Zarif.

Lawrow drängte zur Eile bei den Gesprächen über eine Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran. "Ich glaube, dass wir nicht viel Zeit haben." Diejenigen, die die Verhandlungen stören und letztlich begraben wollten, wüssten, dass es nur ein bestimmtes Zeitfenster gebe. "Wir verurteilen alle Versuche, diese wichtigen Verhandlungen zu stören", sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge.

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Der Iran sprach nach dem Angriff am vergangenen Sonntag auf die Atomanlage von einem "Terrorakt". In einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres machte Zarif erneut Israel dafür verantwortlich und sprach von einem "Kriegsverbrechen".

Russland zählt zu den Ländern, die sich um die Rettung des Abkommens bemühen, das 2015 zwischen dem Iran, den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland in Wien geschlossen wurde. Seit vergangener Woche laufen dazu in Wien Verhandlungen. Er hoffe, dass es erhalten bleibe, sagte Lawrow. Voraussetzung sei, dass die USA es "vollständig umsetzen".

Zugleich kritisierte Lawrow schärfere EU-Sanktionen gegen den Iran wegen Verstößen gegen grundlegende Menschenrechte. Diese Angelegenheit werfe viele Fragen auf. "Wenn es in der Europäischen Union keine Koordination gibt, und die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut, ist das eine Katastrophe." Wenn diese Entscheidung aber bewusst inmitten der Gespräche über eine Rettung des Atomabkommens getroffen worden sei, sei das ein Fehler, sagte Lawrow.

Der Rat der EU-Mitgliedstaaten hatte sich am Montag auf die Verschärfung der Strafmaßnahmen verständigt. Hintergrund ist die Niederschlagung von Protesten im November 2019.

Lawrow traf am Dienstag in Teheran ein. Iranischen Angaben zufolge wird er ein langfristigen Abkommen zwischen Russland und dem Iran unterzeichnen.