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Jubel um "Don Giovanni"-Premiere bei Salzburger Festspielen

Die Inszenierung konzentriert sich im ersten Akt vor allem darauf, in einem leeren Kirchenraum (der in einem längeren stummen Vorspiel vor der Ouvertüre von aller christlichen Symbolik befreit wird) viele Bilderrätsel zur bekannten Handlung um den Wüstling und Mörder Don Giovanni hinzuzufügen. Im zweiten Teil steht der bereits im Vorfeld viel besprochene stumme Frauenchor aus 150 Salzburgerinnen im Mittelpunkt, für den sich Cindy Van Acker eine überkomplizierte, die Handlung nicht selten hemmende Choreografie einfallen ließ.

Vier Stunden (inklusive Pause) dauert die Aufführung, was auch an Teodor Currentzis liegt, der mit seinem musicAeterna Orchestra selten dramatisch zuspitzt und das Geschehen vorantreibt, sondern das musikalische Material in aller Ruhe und mit viel Gefühl ausbreitet. Dieser "Don Giovanni" zielt auf ein größeres Ganzes - was ihm freilich viel Schwung kostet. Die Sängerleistungen waren durchwegs solide bis ausgezeichnet, den meisten Jubel gab es um "Donna Anna" Nadezhda Pavlova, Anna Lucia Richter als Zerlina und Federica Lombardi als Donna Elvira. Für den Regisseur gab es am Ende neben viel Applaus auch das eine oder andere Buh.

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Bis 20. August stehen noch fünf Vorstellungen des "Don Giovanni" auf dem Programm. Es gibt noch Restkarten.

(S E R V I C E - "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart, Libretto von Lorenzo Da Ponte, Musikalische Leitung: Teodor Currentzis, Regie, Bühne, Kostüme und Licht: Romeo Castellucci, Choreografie: Cindy Van Acker, musicAeterna Orchestra und musicAeterna Choir, Mit: Davide Luciano - Don Giovanni, Mika Kares - Il Commendatore, Nadezhda Pavlova - Donna Anna, Michael Spyres - Don Ottavio, Federica Lombardi - Donna Elvira, Vito Priante - Leporello, David Steffens - Masetto, Anna Lucia Richter - Zerlina. Großes Festspielhaus, Weitere Aufführungen: 29.7., 4., 7., 10., 20.8., www.salzburgerfestspiele.at)