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Kasachstan: Tausend Verurteilungen nach Protesten gegen Wahl

Gegen die Übrigen wurden Geldstrafen verhängt oder Warnungen ausgesprochen. 311 der Inhaftierten wurden demnach inzwischen wieder freigelassen.

Bei der Wahl am Sonntag und bei der Amtseinführung des neuen Staatschefs Kassym-Schomart Tokajew am Montag hatte es die größten Proteste in dem Land seit Jahren gegeben. Am Sonntag wurden in der größten Stadt Almaty sowie in der Hauptstadt Nur-Sultan rund 500 Demonstranten festgenommen. Auch zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AFP wurden vorübergehend festgesetzt.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden die Demonstranten für schuldig befunden, an illegalen Demonstrationen teilgenommen und Anweisungen der Polizei missachtet zu haben.

Tokajew ist der Nachfolger des langjährigen Staatschefs Nursultan Nasarbajew. Nasarbajew, der die Ex-Sowjetrepublik seit 1991 geführt hatte und im März überraschend zurückgetreten war, hatte den 66-Jährigen zu seinem Nachfolger auserkoren.

An seinem Wahlsieg hatte es bereits im Voraus keine Zweifel gegeben. Kritiker hatten zum Boykott der Wahl aufgerufen, bei der es nach Angaben von Beobachtern weitverbreitete "Unregelmäßigkeiten" gab. Wahlen im autoritär regierten Kasachstan wurden von internationalen Beobachtern noch nie als frei und unabhängig anerkannt.

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