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Kershaw: Vermute, dass Krieg in halbem Jahr vorbei ist

Der "derzeitige Grad der Zermürbung" sei "für beide Seiten schwer zu ertragen", sagte der Historiker der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag online. "Deshalb vermute ich, dass der Krieg in einem halben Jahr vorbei ist."

Russlands Präsident Wladimir Putin habe sich in eine Lage gebracht, die er nie vorhergesehen habe, sagte Kershaw der Zeitung weiter. "Er befindet sich jetzt in einem Krieg, den er nicht gewinnen kann und der sehr kostspielig und schädlich ist." Nun gelte es abzuwarten, in welchem Zustand die Streitkräfte auf beiden Seiten am Ende dieses Winters sein werden. "Für die Ukraine wird das ein sehr harter Winter, aber natürlich auch für viele Russen."

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Der Krieg gegen das Nachbarland habe für Moskau auch langfristige Konsequenzen, meinte Kershaw. "Russland ist jetzt isoliert, jedenfalls in Europa. In dem Sinne war die Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, eine teure Entscheidung. Sie verändert Europa, wie genau, ist noch nicht absehbar", so der 79-Jährige. Klar sei allerdings schon jetzt: "Der Krieg hat uns bereits eine neue Energiepolitik aufgezwungen und eine Rezession beschert."