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Klima-Demos - Knapp 600 Festnahmen in London

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An der Aktion beteiligte sich auch die britische Schauspielerin Emma Thompson. Sie hielt am Freitag auf einem rosafarbenen Boot an der beliebten Einkaufsmeile Oxford Circus eine flammende Rede für den Umweltschutz. Der Klimawandel sei das "größte Problem in der Geschichte der Menschheit", sagte die Schauspielerin. "Unser Planet ist in ernsthaften Schwierigkeiten", rief Thompson der Menge zu.

Eine Drohung der Umweltaktivisten, am Freitag den Betrieb des Londoner Großflughafens Heathrow mitten in den Osterferien zu stören, blieb folgenlos. Nur eine kleine Gruppe von Demonstranten fand sich am Airport ein; der Flugverkehr wurde dadurch nicht beeinträchtigt.

Drei Personen hatten bereits am Mittwoch den öffentlichen Nahverkehr gestört, indem sie sich mit einer speziellen Substanz von außen an einen Zug klebten. Es kam nur zu geringfügigen Verspätungen. Weitere Demonstranten hatten sich an einen Gartenzaun am Grundstück von Oppositionsführer Jeremy Corbyn in der Hauptstadt geklebt.

Nach Angaben des britischen Innenministers Sajid Javid sind mehr als 1.000 Polizisten pro Tag mit den Demonstranten in London beschäftigt. Die Umweltaktivisten setzen auf weitgehend friedliche Aktionen, die von der Öffentlichkeit unterstützt werden. Nach einer YouGov-Umfrage ist ihnen das allerdings in der britischen Hauptstadt nicht gelungen: Nur 36 Prozent von 3.561 befragten Briten heißen die Proteste gut, 52 Prozent lehnen sie dagegen mehr oder weniger ab.

Hunderte Klima-Aktivisten demonstrierten am Freitag auch im westlich von Paris gelegenen Hochhaus- und Geschäftsviertel La Defense gegen die ihrer Ansicht nach "giftige Allianz" von multinationalen Unternehmen und Staaten. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren Dutzende Demonstranten vor dem Eingang des Gebäudes des Ölkonzerns Total präsent. Sicherheitskräfte entfernten rund 100 Menschen von dem Gebäude des staatlichen Energiekonzerns EDF. Beim Einsatz in La Defense setzte die Polizei auch Tränengas ein.

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