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Klimaziel von 1,5 Grad laut Studie nicht realistisch

Für die Studie haben rund 60 Sozial- und Naturwissenschaftler in einem interdisziplinären Team zehn gesellschaftliche, klimarelevante Faktoren untersucht. Dazu zählen sie die UNO-Klimapolitik, die Gesetzgebung zum Klimaschutz, Proteste, soziale Bewegungen, transnationale Initiativen, Klagen vor Gericht, Konsumverhalten, den Abzug von Investitionen aus der fossilen Wirtschaft, die Wissensproduktion und die Medien.

Es sei einiges in Bewegung gekommen. Doch: "Die notwendige umfassende Dekarbonisierung verläuft einfach zu langsam", erklärte die Leiterin des Exzellenzclusters "Klima, Klimawandel und Gesellschaft" (Cliccs), Anita Engels. Dekarbonisierung bedeutet die Reduktion von Kohlendioxidemissionen. Auch die Medien verhalten sich nach Ansicht der Autoren ambivalent: Mal unterstützten sie das Ziel einer CO2-neutralen Gesellschaft, mal unterminierten sie es.

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Die physikalischen Prozesse wie der Verlust des arktische Meereises, das Schmelzen der Eisschilde und die regionalen Klimaveränderungen halten die Wissenschafter zwar für gravierend. "Auf die globale mittlere Temperatur bis 2050 haben sie aber kaum Einfluss", hieß es in der Mitteilung.

Entscheidend sei der soziale Wandel. Der reiche aber bisher nicht aus. Die staatlichen Investitionen, um die Folgen der Corona-Krise und des russischen Einmarsches in die Ukraine abzumildern, hätten die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch verfestigt. "Verfehlen wir die Klimaziele, wird es umso wichtiger, sich an die Folgen anzupassen", sagte die Sozialwissenschaftlerin Engels.

(S E R V I C E - Hamburg Climate Futures Outlook 2023 http://dpaq.de/IPrk2)