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Malis Übergangspräsident und Regierungschef freigelassen

Die Absetzung und Festnahme der Regierungsspitze in Mali war international verurteilt worden. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Mittwoch in einer einstimmigen Erklärung die sofortige Freilassung Ndaws und Ouanes gefordert.

In Mali hatte es erst vor neun Monaten einen Militärputsch gegeben. Anfang der Woche vollzog sich in dem westafrikanischen Krisenstaat offenbar ein zweiter Staatsstreich: Ndaw und Ouane wurden am Montag zusammen mit weiteren Politikern festgenommen und in einem Militärlager nahe der Hauptstadt Bamako inhaftiert, nachdem sie die Regierung umgebildet hatten. Am Mittwoch traten sie nach Angaben eines Vertrauten des einflussreichen malischen Armeeobersts und Vize-Präsidenten Assimi Goïta zurück.

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Goïta war Anführer der Putschisten, die im August 2020 den gewählten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta nach lange andauernden Protesten gestürzt hatten. Die Übergangsregierung wurde dann im September eingesetzt und sollte die Rückkehr zu einer Form der zivilen Herrschaft sicherstellen. Goïta warf den Umstürzlern nun vor, ihn bei der Regierungsumbildung übergangen zu haben.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von starker Instabilität geprägt. Die meist jihadistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Neben der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich ist auch Deutschland mit der Bundeswehr im Rahmen von Missionen der EU und der UNO in Mali im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen.