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"Maria Stuart" mit starker Minichmayr und nackten Komparsen

Ob die männlichen Statisten im Verlaufe dieses etwas über zweieinhalbstündigen pausenlosen Abends die Aufmerksamkeit mehr fokussieren oder ablenken, ist nicht immer klar. Faktum ist, dass der Regisseur selbst in drei Zentralszenen auf alles Beiwerk verzichtet und sich ganz auf seine Schauspieler konzentriert. Auf einer von drei Wänden umschlossenen und von schwarzer Erde bedeckten Bühne hinterlässt Minichmayr als stolze, unbeugsame, meist mit einer langen roten Leine gefesselte Titelheldin den intensivsten Eindruck. Ihren Tod inszeniert Kušej gleich eingangs als an den langen roten Haaren über die Bühne schwingenden, vom Leib getrennten Kopf. Am Ende geht Maria Stuart in der Masse der nackten, Schwerter schwingenden Männer unter. Aus dem Männerensemble ragt Norman Hacker als intriganter Burleigh heraus.

"Maria Stuart" steht noch bis 26. August in Salzburg auf dem Programm. Die Koproduktion mit dem Burgtheater wird dann am 5. September in Wien die Saison eröffnen.

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(S E R V I C E - "Maria Stuart", Trauerspiel von Friedrich Schiller, Regie: Martin Kušej, Bühne: Annette Murschetz, Kostüme: Heide Kastler, Musik: Bert Wrede. Mit: Bibiana Beglau - Elisabeth, Königin von England, Birgit Minichmayr - Maria Stuart, Königin von Schottland, Itay Tiran - Robert Dudley, Graf von Leicester, Oliver Nägele - Georg Talbot, Graf von Shrewsbury, Norman Hacker - Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Rainer Galke - Amias Paulet, Ritter, Hüter der Maria, Franz Pätzold - Mortimer, sein Neffe, Tim Werths - Wilhelm Davison, Staatssekretär. Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Burgtheater, Perner-Insel, Hallein, Weitere Vorstellungen: 16., 18., 20., 22., 23., 25., 26.8., www.salzburgerfestspiele.at; Premiere am Burgtheater am 5.9., 19 Uhr)