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Mehrkosten bei Sanierung der Wiener U4 kolportiert

Die U4 ist zum Teil auf der ehemaligen Stadtbahntrasse unterwegs. Als sanierungstechnische Herausforderung gelten unter anderem die historischen Stationen von Otto Wagner. Das machte sich laut dem Bericht etwa in der Haltestelle "Stadtpark" bemerkbar. Dort sollen Zusatzaufträge zu einer Kostenerhöhung zwischen Auftrags- und Schlussrechnungssumme von rund 354.000 Euro geführt haben.

Auch Betriebsstörungen seien in dem Bericht thematisiert worden, hieß es. Der Rechnungshof habe festgehalten, dass es keine routinemäßige Auswertungen von Anzahl und Dauer der Unterbrechungen gegeben habe. Erst im Februar 2017 sei eine entsprechende Software angeschafft worden. Künftig sollte die Öffentlichkeit detaillierter als bisher über Störungen informiert werden, hätten die Prüfer empfohlen.

Eine Sprecherin der Wiener Linien versicherte am Donnerstag der APA, dass es sich bei den kolportierten Mehrkosten ausschließlich um die Valorisierung - also die inflationsbedingten Preissteigerungen - handle. Diese würde in der Endabrechnung berücksichtigt werden. "Es gab keine Erhöhung der Baukosten", beteuerte sie.

Auch der Mehraufwand bei der Station Stadtpark sei kompensiert worden und hätte zu keiner Gesamtsteigerung geführt, hieß es. In der betreffenden Station seien Bestandspläne nicht korrekt gewesen.

Die Wiener Linien erklärten zudem, dass Störungen schon jetzt auf vielen Kanälen kommuniziert würden. Die Sanierung habe sich auch in Sachen Zuverlässigkeit positiv ausgewirkt. "Wir haben heute am U4-Westast 50 Prozent weniger Ausfallskilometer", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber dem "Kurier".

Kritik kam von der Opposition. Sorgsamer Umgang mit Steuergeld "ist nicht so die Sache von Rot-Grün", befand der nicht amtsführende ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch am Donnerstag. Die Stadtregierung sei gefordert, "diese Unprofessionalität, dieses Missmanagement und dieses Chaos" zu beenden.

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