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Militante Palästinenser drohen vor Flaggenmarsch

Im vergangenen Jahr hatte die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas am 10. Mai während eines ähnlichen Marsches Raketen auf Jerusalem gefeuert. Israel griff daraufhin Ziele in dem Küstengebiet an. Während eines elftägigen Konflikts wurden damals 255 Palästinenser getötet. In Israel starben 14 Menschen an den Folgen.

Die Lage in Jerusalem war zuletzt wieder extrem angespannt. In den vergangenen Tagen war es auf dem Tempelberg zu Zusammenstößen von Palästinensern mit israelischen Sicherheitskräften gekommen. Dabei gab es zahlreiche Verletzte. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen nach einer Terrorwelle in den vergangenen Wochen weiter.

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Der Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Ziel des Marsches ist es, gegen gewalttätige Angriffe auf Juden in Jerusalem in den letzten Tagen zu protestieren. Palästinenser hatten etwa Busse auf dem Weg zur Altstadt mit Steinen beworfen, und gläubige Juden waren auf dem Weg zur Klagemauer geschlagen worden.

Palästinenser sehen den Marsch, der auch durch den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems führt, als Provokation. Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.