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Mord-Prozess in Leoben: Angeklagte geständig

Die beiden kannten sich schon seit langer Zeit und tranken täglich flaschenweise Rotwein und Schnaps, den er finanzierte. Sie waren im Ort für ihren reichlichen Alkoholkonsum bekannt. Auch am 11. Jänner besuchte sie ihn gleich am Morgen, um den Alkoholspiegel nach der Nacht wieder aufzufüllen, schilderte die Verteidigerin, die übrigens schon vor der Tat die Erwachsenenvertreterin der Frau war. Sie beschrieb die Beschuldigte als schwere Alkoholikerin, die täglich mehr als drei Promille intus hat, aber sie sei eine "liebe Alkoholikerin". Zum späteren Opfer habe sie ein gutes Verhältnis gehabt, er sei ihr bester Freund gewesen. Für den Alkohol habe sie ihn sexuell befriedigt, so die Anwältin.

Die Slowakin, die aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde, antwortete Richter Peter Wilhelm ruhig: "Ich übernehme Verantwortung, aber ich habe keine genaue Erinnerung an den Vorfall." Sie bestätigte die Angaben ihrer Verteidigerin, wonach sie ihrem Freund sexuelle Dienste erwies, weil er stets den Alkohol finanzierte. Sie habe das eigentlich nicht gewollt: "Ich sagte ihm, er soll sich eine Freundin suchen. Aber er sagte, er habe ja mich." Manchmal habe sie sich auch geweigert, er sei dann aber nicht böse gewesen.

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Zeugen zufolge soll es aber öfter Streit zwischen den beiden gegeben haben - so auch am 11. Jänner. Zunächst soll das spätere Opfer die Frau seiner Wohnung verwiesen haben, doch sie kochte für ihn zu Hause und brachte ihm dann das Mittagessen. Gemeinsam wurde gegessen. Das sei das letzte, woran sie sich erinnern könne, sagte sie am Donnerstag vor den Geschworenen. Sie erinnere sich erst wieder daran, als ihr Freund blutend am Boden lag: "Ich fragte ihn, was passiert sei, aber er antwortete nicht." Daher wählte sie den Notruf.

15 Zeugen und mehrere Sachverständige sind noch am Donnerstag sowie am Montag geladen. Ein Urteil ist für Montag geplant.