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China: "Mütter von Tian'anmen" fordern Gerechtigkeit

In einem offenen Brief zum Jahrestag am Donnerstag forderten die "Mütter von Tian'anmen" die Führung auf, ihr Schweigen zu brechen, die Archive zu öffnen und zu erklären, was zum Tod ihrer Angehörigen geführt hätte.

Bei dem Einsatz der Volksbefreiungsarmee gegen friedliche DemonstrantInnen um den Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen) in Peking waren damals einige Hundert Menschen ums Leben gekommen. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt. Tausende wurden verletzt und inhaftiert. Auch 31 Jahre später ist das Thema in China ein Tabu. BeobachterInnen erinnerten angesichts der Drohung von US-Präsident Donald Trump, das Militär bei den Protesten in den USA einsetzen zu können, an die fatalen Folgen des damaligen Militäreinsatzes in China.

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Während in China ein öffentliches Gedenken an die Opfer schon immer untersagt war, verbot die Polizei in Hongkong erstmals seit drei Jahrzehnten die jährliche Kerzenandacht in der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Als Grund wurden das Verbot von Versammlungen von mehr als acht Personen wegen der Corona-Pandemie genannt. Prodemokratische AktivistInnen planten am Jahrestag dennoch verschiedene Aktionen über Hongkong verteilt.