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Myanmars Militär will Suu Kyi bald vor Gericht stellen

Suu Kyis Partei hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen. Als das Parlament am 1. Februar zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen wollte, putschte das Militär und nahm Suu Kyi und andere Politiker wegen des Vorwurfs des Wahlbetrugs fest. Weitere Anschuldigungen gegen die beliebte Politikerin reichen vom illegalen Besitz von Funkgeräten bis hin zur Verletzung von Staatsgeheimnissen. Suu Kyi brachte bis zum Machtwechsel vorsichtige demokratische Reformen auf den Weg. Auf die Frage nach ihren Verdiensten sagte Militärmachthaber Min Aung Hlaing: "Sie tat, was sie konnte."

Seit dem Putsch kommt es nahezu täglich zu Protesten der Bevölkerung, gegen die das Militär scharf vorgeht. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden dabei bisher Hunderte Demonstranten getötet. Außerdem kämpft die Armee gegen mehrere ethnische Milizen. Am Samstag attackierten Kämpfer der Unabhängigkeitsarmee der Kachin (KIA) einen Militärposten in der Jadebergbau-Stadt Hkamti im Nordwesten des Landes, wie die Online-Plattformen Irrawaddy und Mizzima berichteten. Letztere berichtete, das Militär setze Flugzeuge in den Gefechten ein. Hkamti in der Region Sagaing liegt etwa 50 Kilometer entfernt von der Grenze zu Indien. Ein KIA-Sprecher sagte, er wisse von dem Angriff, könne aber keine Einzelheiten nennen. Eine Stellungnahme des Militärs war zunächst nicht zu bekommen.

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