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Nach Amokläufen in Serbien: Polizei sammelt Schusswaffen ein

Die Polizeiaktion, bei der noch bis zum 8. Juni Waffen im illegalen Besitz straffrei abgegeben werden können, ist nach zwei Schießereien in Belgrad und Mladenovac in der Vorwoche erfolgt. Dabei wurden 17 Personen getötet und weitere 21 verletzt. Mehrere Verletzte befanden sich laut Krankenhausangaben weiterhin in Lebensgefahr.

Für die Schießerei in einer Belgrader Volksschule gilt ein 13-jähriger Schüler als verantwortlich, für jene in Mladenovac ein 21-jähriger Mann. Beide haben Waffen aus dem Besitz ihrer Väter benutzt.

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Vucic hatte am letzten Freitag auch einen drastischen Abbau von Waffen im legalen Besitz angekündigt. Laut Amtsangaben gibt es derzeit über 700.000 Stück Waffen im legalen Besitz, etwa 300.000 davon entfallen auf Jagdgewehre. Angaben über die Waffenzahl im illegalen Besitz gibt es keine.

Fünf serbische Oppositionsparteien haben unterdessen für heute Nachmittag zu einem weiteren Protest in Belgrad aufgerufen, sie fordern die Behörden zu Maßnahmen auf, die zum Gewaltabbau in der Gesellschaft führen sollen. Unter anderem sollen zwei regierungsnahe TV-Sender, Pink und Happy, die nach Meinung von Opposition, Hassreden und Gewalt propagieren, ihre landesweite Frequenzgenehmigungen verlieren. Gefordert werden auch Rücktritt des Innenministers Bratislav Gasic und des Chefs vom Geheimdienst BIA, Aleksandar Vulin. Die Behörden haben auf die Oppositionsforderungen bisher nicht reagiert, allerdings hat Vucic für 26. Mai die "bisher größte Kundgebung" seiner Anhänger in Belgrad in Sicht gestellt.