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NATO macht Weltraum zum militärischen Einsatzgebiet

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Im Juni hatten die NATO-Verteidigungsminister erstmals eine Weltraum-Strategie beschlossen. Das Bündnis will damit vor allem Satelliten schützen, die für die Kommunikation bei Einsätzen, Navigation, Frühwarnsysteme zu Raketenstarts und Lagebilder in Konfliktgebieten wichtig sind. Eigene Waffen will die NATO nicht im Weltraum stationieren. Das Bündnis ist besorgt darüber, dass Länder wie China und Russland Möglichkeiten zur Beeinträchtigung oder gar Zerstörung von Satelliten getestet haben.

Stoltenberg verwies darauf, dass derzeit rund 2000 aktive Satelliten die Erde umkreisten. Rund die Hälfte gehöre NATO-Ländern. "Satelliten können mit Funksignalen blockiert, gehackt oder mit Waffen bestückt werden", sagte Stoltenberg. "Anti-Satelliten-Waffen könnten Kommunikationswege ausschalten und andere Dienste, auf welche unsere Gesellschaften angewiesen sind, wie den Luftverkehr, Wettervorhersagen oder Bankgeschäfte."

Die NATO habe aber "nicht die Absicht, Waffen in den Weltraum zu bringen", sagte Stoltenberg. Allerdings entwickeln NATO-Mitglieder wie die USA und Frankreich Weltraum-Waffen. Beide Länder hatten im Sommer auch militärische "Weltraumkommandos" aus der Taufe gehoben.

Im Jahr 2016 hatte das Bündnis bereits den Cyberspace neben den traditionellen Einsatzbereichen Luft, Boden und See zum eigenständigen Operationsgebiet erklärt. Hacker-Angriffe können seitdem auch den Bündnisfall auslösen.

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