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Nawalnys Mitstreiterin Ljubow Sobol ist wieder frei

Die Anwältin war am Freitag festgenommen worden, wenige Tage nach einem Telefonat Nawalnys mit einem seiner mutmaßlichen Attentäter. Nach Angaben der Behörden wird gegen sie wegen Hausfriedensbruchs und Gewaltandrohung ermittelt. Sobol soll demnach in die Wohnung einer alten Frau eingedrungen sein. Sie bestreitet das. Sechsmal sei sie vernommen worden, sagte die Oppositionelle nach ihrer Entlassung. Die Anwältin war gut 48 Stunden in Untersuchungshaft.

Sobol hatte kurz nach der Veröffentlichung des Anrufs vor gut einer Woche das Polizeiaufgebot an der Wohnadresse des mutmaßlichen Mitarbeiters des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gefilmt. Sie war daraufhin festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil sie sich - so die offizielle Darstellung - der Anordnung eines Polizisten widersetzt habe.

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Der 44 Jahre alte Nawalny hält sich nach seiner schweren Vergiftung weiterhin zu einer Reha-Maßnahme in Deutschland auf. Er macht für den Giftanschlag mit einem chemischen Kampfstoff der Nowitschok-Gruppe ein unter dem Befehl von Kremlchef Wladimir Putin agierendes "Killerkommando" des FSB verantwortlich. Für Aufsehen sorgte zuletzt der Mitschnitt des Telefonats mit einem mutmaßlichen Agenten. Darin erzählt der Mann, dass das Gift in der Unterhose Nawalnys angebracht worden sei. Der FSB sprach danach von einer "Fälschung".