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Nitsch mit Malaktion in Bayreuth: "Wagner ist ein Vorbild"

Während unter dem Dirigat von Pietari Inkinen die Sänger - darunter Klaus Florian Vogt als Siegmund und Günther Groissböck als Wotan - an der Rampe eine konzertante Aufführung der Wagner-Oper geben werden, "habe ich die Bühne zur Verfügung", so Nitsch. "Ich zeige meine eigene Arbeit, während gleichzeitig die 'Walküre' gespielt wird. Natürlich lasse ich mich durch die farbige, sinnliche Musik der 'Walküre' anregen." Es werde einige Koordination brauchen, um sich abzustimmen.

"Ich bin ein großer Verehrer von Wagners Musik. Wagner ist ein Vorbild. Ich hätte auch gerne einmal den 'Parsifal' inszeniert, weil 'Parsifal' auch viel mit meinem Werk und meiner Symbolik zu tun hat, aber ich wollte meine Kunst nie Wagner aufdrängen. Ich hätte es anders gemacht, ich hätte es 'frei nach Richard Wagner' genannt, denn das ganze Regietheater geht mir auf den Keks", so Nitsch, der an die zehn eigene Mitarbeiter nach Bayreuth mitbringen und von den Festspielen Statisten zur Verfügung gestellt bekommen wird.

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Sein eigenes 6-Tage-Spiel in Prinzendorf wurde auf 5. bis 11. Juli vorverlegt, um beide Großprojekte zu gewährleisten. Dass man, quasi als Generalprobe für Bayreuth, auch im Weinviertel Wagner-Klänge als Teil seiner streng choreografierten und orchestrierten Aktionen hören wird, schließt Nitsch jedoch aus: "Nein, das sind zweierlei Sachen. Da gibt es meine eigene Musik." Den kommenden Anstrengungen sieht der 82-Jährige freilich gelassen entgegen: "Mein Werk ist soweit aufgebaut. Ich habe wunderbare Assistenten, die das verwirklichen können und werde dabei aus Gründen meines Alters ziemlich zurücktreten."