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Notenbank-Chef Holzmann sieht Gefahr höherer Inflation

"Es gibt Hinweise dafür, dass die Gefahr besteht, dass die Inflation höher ist, aber diese Einschätzung wird man sehr, sehr rasch überprüfen können, wenn man im nächsten Jahr sieht wie die Inflationsrealisation ist. Wenn es diesen scharfen Rückgang nicht gibt, der derzeit angesprochen ist, dann werden alle, auch andere Kollegen sicherlich auch eine Revision vornehmen und wir werden unsere geldpolitische Ausrichtung selbstverständlich verändern", so Holzmann.

Zur aktuell sehr hohen Inflation gebe es im EZB-Rat zwar unterschiedliche Ansichten, dies seien aber keine Gräben, sondern Nuancen, sagte der Notenbankchef. Sollte sich die Inflationsprognose erhöhen, sei die EZB bereit, die Geldpolitik danach auszurichten. Holzmann geht davon aus, dass die neue Virusmutation Omikron zu einer Abschwächung des Aufschwungs führt, die wirtschaftliche Dynamik 2022 aber dennoch hoch sein werde. Eine Insolvenzwelle sieht er nicht auf Österreich zurollen.

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Holzmann ist 2018 von der damaligen Regierungspartei FPÖ als neuer OeNB-Gouverneur nominiert worden. Zum aktuellen impfkritischen Kurs der FPÖ wollte sich Holzmann in dem Interview nicht äußern. Er halte Impfen aber für sehr wichtig und sei selbst dreimal geimpft. Zur Impfpflicht sagte er, dass andere Länder höhere Durchimpfungsraten auf freiwilliger Basis erreicht hätten. Aus Holzmanns Sicht wäre das auch in Österreich möglich gewesen.