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Novomatic - Grüne hinterfragen Rolle der FPÖ

David Ellensohn, Klubchef der Wiener Grünen, erinnerte in einer Pressekonferenz daran, dass die Rathaus-Blauen jahrelang - ebenso wie seine Fraktion - gegen einarmige Banditen und andere Automatenspiele gewesen seien. "Sie waren sogar für ein Verbot", zitierte Ellensohn aus alten Presseaussendungen der Partei. "2008 hat sich die Meinung dann plötzlich geändert", betonte der Klubobmann mit Verweis auf den Umstand, dass die Freiheitlichen damals die Pläne für das Admiral-Casino der Novomatic im Prater unterstützten.

Niederösterreichs Grünen-Chefin Helga Krismer sagte, in einem - seit Jahren der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vorliegenden - Lobbying-"Masterplan" der Novomatic aus dem Jahr 2006 werde auch Strache als einer der "potenziellen Ansprechpartner" genannt, um die Konzernagenden durchzubringen. Die FPÖ habe damals nach schlechten Wahlergebnissen Geldeinbußen erlitten, vergaß Krismer heute nicht zu erwähnen.

Ellensohn brachte außerdem Novomatic-Inserate in der FPÖ-Publikation "Neue Freie Zeitung" aus 2010 zur Sprache. "Keine Supermarktketten, keine Technikunternehmen - niemand inseriert dort, außer Novomatic", so Ellensohn. Er frage sich, warum.

Er wolle hier aber nicht behaupten, dass die Blauen aufgrund der Einschaltungen ihre Meinung zum Kleinen Glücksspiel geändert hätten, unterstrich der Wiener Grün-Politiker. Der Glücksspielkonzern beschäftige schließlich jede Menge Anwälte. Angesprochen auf die Tatsache, dass die Inserate ja erst zwei Jahre nach dem Meinungsschwenk der Wiener FPÖ geschaltet wurden, sagte Ellensohn, er selbst würde auch nicht gleich unmittelbar das Geld fließen lassen.

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