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Öl-Preisanstieg erwartet nach Attacken auf Saudi-Anlagen

Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende, es werde vermutlich eher Wochen als Tage dauern, bis die Förderung wieder wie gewohnt laufe. Durch Drohnenangriffe auf Standorte des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Abkaik und Churais wurde eine Fördermenge von 5,7 Millionen Barrel pro Tag bis auf weiteres lahmgelegt. Das ist mehr als die Hälfte der täglichen Ölproduktion des Königreichs. Zu dem Beschuss haben sich die Huthi-Rebellen im Jemen bekannt, die dem Iran nahestehen - dem Erzfeind Saudi-Arabiens in der Region. Die USA machten den Iran für die Attacken verantwortlich.

Der gegenwärtige Ausfall entspreche in etwa fünf Prozent des weltweiten Angebots, sagte Samuel Ciszuk vom Analysehaus ELS. Andere Experten betonten, dass am Markt Sicherheitsbedenken bisher nur teilweise berücksichtigt worden seien. Die Angriffe stellten eine neue Dimension dar, sagte etwa Analyst Christyan Malek von der US-Großbank JP Morgan. Der Markt werde dies nun einpreisen und der Preis in den nächsten drei bis sechs Monaten auf 80 bis 90 Dollar pro Fass steigen. Die Nordsee-Sorte Brent kostet momentan gut 60 Dollar, US-Leichtöl WTI knapp 55 Dollar.

Gary Ross von Black Gold Investors sagte, solche Attacken wie am Samstag seien schwer zu verhindern und könnten immer wieder vorkommen. Tilak Doshi von der auf die Energiebranche spezialisierten Beratungsgesellschaft Muse & Stancil ergänzte, Abkaik sei das Herz der Ölförderung in Saudi-Arabien. Dies komme nun hinzu zu Sicherheitsbedenken in der Straße von Hormus, wo immer wieder Tanker angegriffen wurden. Noch schlimmer wären direkte Kampfhandlungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, sagte Doshi. "Regierungen in der Region werden nun womöglich die US-Regierung und ihre harten Sanktionen gegen das Regime im Iran stärker unterstützen."

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