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Österreich bleibt für NGO bei Plastik-Pfand der Nachzügler

"Pfandsysteme sind nicht ohne Grund in ganz Europa auf dem Vormarsch - es ist das wirksamste Mittel gegen die Naturverschmutzung durch Getränkegebinde, erzielt ein qualitativ hochwertiges Recycling und trägt dazu bei, für ressourcenschonende Mehrwegsysteme gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen", sagte Lena Steger, Ressourcensprecherin der NGO in einer Aussendung am Donnerstag

Malta werde schon 2021 ein Pfandsystem umsetzen. Im Jahr 2022 folgen dem Beispiel dann eine ganze Reihe an neuen "Pfandländern": Schottland, Portugal, Lettland, Irland, Weißrussland, Rumänien und voraussichtlich auch die Türkei werden in diesem Jahr das Pfandsystem einführen, hieß es von Global 2000. Gerade kürzlich habe der rumänische Umweltminister den Regierungsbeschluss zum Pfandsystem vorgestellt: "Auch unsere slowakischen Nachbarn haben im September beschlossen, dass das Pfandsystem ab 1. Jänner 2022 umgesetzt wird", hieß es weiter.

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Andere Länder, die bereits Pfand erheben, weiten die Pfandsysteme weiter aus: In den Niederlanden werden so ab 1. Juli 2021 "nach jahrzehntelangem Widerstand der Industrie" auch kleinere Pflastikflaschen bepfandet sein. Deutschland diskutiert künftig auch Säfte, Spirituosen und Milchgetränke in PET-Flaschen in das Pfandsystem zu integrieren, ein Gesetzesentwurf wurde dazu bereits erarbeitet und soll bis im Juni 2021 verabschiedet werden. In Belgien wurde Ende September bekannt gegeben, dass im Koalitionsvertrag die Möglichkeit vorgesehen ist, dass ein Pfandsystem in Verbindung mit der Verpackungssteuer eingeführt werden kann, lauten die Beispiele.

Ende September wurde zudem von den europäischen Organisationen der Getränkehersteller UNESDA und EFBW die Notwendigkeit angesprochen, dass Pfandsysteme in allen EU-Mitgliedstaaten eingeführt werden sollten. "Getränkehersteller sind nicht ohne Grund für die Einführung eines Pfandsystems, denn ab 2023 müssten sie für die Litteringkosten ihrer Produkte aufkommen. Das wir, um die die 90 Prozent getrennt Sammelquote zu erreichen, nicht um ein Pfand herumkommen ist klar", betonte Steger.

Die NGO erinnerten an die Anfang 2020 in Österreich publizierte Studie "Möglichkeiten zur Umsetzung der EU-Vorgaben betreffend Getränkegebinde, Pfandsysteme und Mehrweg", die ein Pfandsystem als effizienteste Methode zur Erreichung der EU-Vorgaben sieht und an den von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) im September vorgestellten "3-Punkte-Plan" gegen die Plastikflut. Das Fazit von Global 2000: Während eine Großzahl an europäischen Ländern bereits Pläne für Pfandsysteme haben, wartet Österreich noch immer auf eine Entscheidung. "Die Bundesregierung sollte sich nicht weiter von falschen Zahlen der WKÖ (Wirtschaftskammer, Anmerkung) bremsen lassen. Wir brauchen jetzt ökonomisch und ökologisch nachhaltige Lösungen. Dass Pfandsysteme gut funktionieren, zeigen handfeste europäische Beispiele", betonte die Ressourcensprecherin abschließend.