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OMV-Chef: Wollen CO2-Ausstoß weiter senken

Darüber hinaus setze sich die OMV auf ihrem Weg zu Netto-Null-Emissionen neue konkrete und ambitionierte Zwischenziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes im Upstream- und Downstream-Bereich bis 2025, erklärt Garrett. Auch in der aktualisierten Vorstandsvergütung der OMV würden sich diese Ziele widerspiegeln. Für die Ziele habe man etwa die im Dezember in Betrieb gegangene größte PV-Anlage Österreichs errichtet und implementiere modernste Technologien in den Raffinerien: In Schwechat seien allein 2020 durch modernere Turbinen zur Stromerzeugung 40.000 t CO2 eingespart worden, die Überholung einer weiteren Turbine werde 2021 insgesamt 60.000 t CO2 einsparen lassen.

Gemeinsam mit der Kunststofftochter Borealis erforsche man innovative Technologien für die Kreislaufwirtschaft - im mechanischen und chemischen Recycling -, um Emissionen zu senken und vorhandene Ressourcen zu nutzen, so Garrett, der dazu auf die Kunststoff-zu-Öl-Technologie ReOil verweist. Das CO2 werde zu synthetischen Brennstoffen, Kunststoffen oder anderen Chemikalien verarbeitet. Garrett, seit Herbst 2020 OMV-AR-Chef, war früher auch Borealis-Chef gewesen.

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"Wir sind uns dessen bewusst, dass der überwiegende Teil unserer Emissionen durch die Nutzung unserer Produkte entsteht", erklärt die OMV im neuen Nachhaltigkeitsbericht. Im gesamten Produktportfolio sei bis 2025 ein Anteil von mindestens 60 Prozent CO2-armer bzw. CO2-freier Produkte (inklusive Gas) vorgesehen. Die OMV werde sich gemeinsam mit Stakeholdern darum bemühen, den CO2-Fußabdruck des Produktportfolios langfristig deutlich zu reduzieren,

"Um eine sofortige CO2-Reduktion zu erreichen, wird die OMV den Anteil von Gas in ihrem Portfolio erhöhen", heißt es weiter: "Wir betrachten Öl als einen wertvollen Rohstoff, der nicht verbrannt werden sollte." Die OMV werde Rohöl aus Eigenförderung für die petrochemische und chemische Produktion (nicht energetische Produkte) verwenden und die Anwendung von Kreislaufwirtschaftslösungen aus Kunststoff vorantreiben. Zudem werde man den Anteil alternativer Einsatzstoffe (wie Kunststoffabfälle, Biokraftstoff/Abfall, E-Fuel/CO2, Biogas, synthetisches Gas) für die Produkte erhöhen und sich auf Wasserstofftechnologien konzentrieren, um großtechnische Anwendungen zu identifizieren.

Die CO2-Intensität der Energieversorgung hat die OMV von 2014 bis 2020 von 74,0 auf 67,2 Gramm CO2 pro Megajoule (MJ) reduziert - die Prognose für 2025 lautet auf 64,6 g/MJ, geht aus dem Bericht hervor. Die Treibhausgas-Emissionen bei der Nutzung der verkauften Produkte (Scope-3) werden mit 112,2 Mio. t CO2-Äquivalent beziffert, davon rund die Hälfte durch Öl für Energie (z.B. Transportkraftstoffe). Die Treibhausgas-Intensität des Produktportfolios der OMV hat seit dem Jahr 2016 von 2,7 auf 2,5 Mio. t THG pro Mio. t Öläquivalent abgenommen. Die im Herbst finalisierte Aufstockung des OMV-Anteils an Borealis um weitere 39 Prozent auf 75 Prozent ist in diesen Zahlen noch nicht eingerechnet.

Ihre für 2025 gesteckten Ziele zur Reduzierung der CO2-Intensität habe die OMV bereits 2019 erreicht. Daher habe man im Juni 2020 neue, ehrgeizigere Ziele zur Reduktion der CO2-Intensität der Aktivitäten (Scope 1) und des Produktportfolios (Scope 3) festgelegt. "Wir werden die CO2-Intensität unserer Scope-1-Emissionen gegenüber 2010 um mindestens 30 Prozent anstatt wie bisher geplant um 19 Prozent reduzieren. Dies wird durch eine Reduktion der CO2-Intensität im Upstream-Bereich um mindestens 60 Prozent und im Raffineriebereich um mindestens 20 Prozent erreicht", heißt es.