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Polizeidienststellen sollen energieautarker werden

Derzeit gebe es eine Kooperation mit dem Bundesheer, erklärte Nehammer, damit die Betankung der Einsatzfahrzeuge sichergestellt sei. Man verfüge auch über Notstromaggregate, aber das sei "alte Technologie" und man müsse sich für die Zukunft rüsten. Daher hat er ein Projekt mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der Austrian Real Estate (ARE) gestartet, im Rahmen dessen der verbreitete Einsatz von Photovoltaik sowie von Speichermöglichkeiten geprüft werden soll. Den Anfang machen nun 100 Polizeidienststellen, die ganz großflächige Ausrollung auf 1.000 Polizeiinspektionen werde aber wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Achleitner rechnete vor, dass ein bundesweiter Stromausfall pro Tag zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro kosten würde, auch Oberösterreich heruntergerechnet wären das 240 bis 300 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Kosten eines Lockdowns liegen laut Wirtschaftskammer bei 1,7 Milliarden pro Woche, ergänzte Brunner. Beide betonten die Bedeutung der Versorgungssicherheit auch für den Wirtschaftsstandort. Dafür brauche man Speichermöglichkeiten, so der Staatssekretär, nicht nur Pumpspeicherkraftwerke, sondern auch Wasserstoff.

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Zuvor hatten sich die Politiker bei einem Lokalaugenschein im Netzführungszentrum der Netz Oberösterreich informiert, wie die Stromversorgung nach einem Blackout wiederaufgebaut wird. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Wasserkraftwerken zu, die "schwarzstartfähig" sind. Das bedeutet, dass keine Energie nötig ist, um sie in Betrieb zu nehmen. Mit der Energie, die sie liefern, werden Versorgungsinseln aufgebaut, in weiterer Folge kann damit auch das Anfahren von Gas- und Dampfkraftwerken ermöglicht werden. Auf europäischer Ebene kommt Österreich und der Schweiz eine wichtige Rolle zu, da sie über Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen verfügen, über die das Übertragungsnetz in Europa wieder bespannt werden kann.