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Präsenzunterricht erhöht Corona-Risiko für Angehörige

Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Erhebung mit einer halben Mio. Teilnehmer in den USA. Allerdings können Schutzmaßnahmen wie Maskentragen oder Abstandsregeln dieses Risiko signifikant reduzieren bzw. ganz verschwinden lassen, schreiben Forscher im Fachjournal "Science". Schichtbetrieb allein führte zu keiner geringeren Infektionswahrscheinlichkeit.

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Schichtbetrieb senkte Corona-Risiko nicht

Für die Studie werteten US-ForscherInnen eine Facebook-Erhebung aus, mittels derer rund 500.000 Personen etwa Fragen zu Covid-19-Symptomen, Corona-Tests und der Art des Unterrichts der Kinder beantworteten. Abgefragt wurden außerdem die verschiedenen Schutzmaßnahmen, die an Schulen ergriffen werden können.

Diese reichten vom Maskentragen bei SchülerInnen und LehrerInnen über verpflichtende Abstandsregeln, tägliche Symptomscreenings bis zu Einlasskontrollen (keine Eltern im Schulgebäude erlaubt) und Schichtbetrieb (bzw. weniger Kinder in der Klasse). Insgesamt konnte aus einer Liste von 14 verschiedenen an der eigenen Schule implementierten Maßnahmen ausgewählt werden. Vergleichsgruppe waren jene Haushalte, deren Kinder keinen Präsenzunterricht hatten.

Ergebnis: Wurden mehr als sieben dieser Maßnahmen ergriffen, verschwand das erhöhte Covid-19-Risiko für die Haushaltsangehörigen der SchülerInnen. Ein Schichtbetrieb senkte dieses Risiko gegenüber Vollbetrieb allerdings nicht, wenn parallel alle anderen Maßnahmen gleichblieben.

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LehrerInnen haben erhöhtes Risiko

LehrerInnen, die Präsenzunterricht abhielten, hatten ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber PädagogInnen im Distance Learning. Allerdings war es auch nicht höher als bei anderen Berufsgruppen, die nicht von daheim aus arbeiten konnten wie etwa Büroangestellte oder Personen im Gesundheitswesen.

Gleichzeitig wiesen die ForscherInnen auf die Grenzen ihrer Untersuchung hin: So könnte die Gruppe aufgrund der Erhebungsmethode (online) nicht repräsentativ für die US-Bevölkerung sein. Auch die Selbsteinschätzung diverser Faktoren wie etwa Covid-Symptomen könnten die Ergebnisse verzerren.