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Proteste gegen Kulturstillstand in Italien und Deutschland

Die Mitte-Links-Regierung in Rom hatte die Schutzmaßnahmen angesichts stark steigender Infektionszahlen Anfang dieser Woche verschärft. Kultureinrichtungen wurden geschlossen, Bars und Restaurants dürfen nur noch bis 18 Uhr Gäste bedienen.

Aufgerufen zu den Demonstrationen in mehr als 15 Städten hatten mehrere Verbände und Gewerkschaften aus den Bereichen Show, Unterhaltung und Kommunikation. Bereits am Donnerstag hatte es Proteste von Kulturschaffenden etwa in Rom gegeben. Die Beteiligten argumentieren, dass zum Beispiel die Theater wegen strenger Corona-Schutzkonzepte sichere Orte seien. Außerdem fordern sie die Sicherheit, dass von der Regierung versprochene Hilfsgelder wirklich bei ihnen ankommen.

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In Deutschland protestierten zahlreiche Museumsdirektoren. "Erkennbar hat die Politik sich darum bemüht, bei der Gestaltung des neuerlichen Lockdowns differenziert vorzugehen", teilten die 36 Direktoren der Deutschen Presse-Agentur mit. Leider sei der Kulturbetrieb jedoch abermals in extremem Maß betroffen und mit ihm die Museen.

"Bei allem Verständnis für die Herausforderungen, die Corona uns allen auferlegt, halten wir das für eine falsche Entscheidung." Museen gehörten zu den sichersten öffentlichen Orten. Die seit März entwickelten Hygiene- und Abstandsregeln, die Begrenzung der Besucherzahl sowie der konsequente Verzicht auf Eröffnungen und größere Veranstaltungen hätten sich bewährt. Wenn die Museen nun erneut geschlossen würden, so erscheine dies eher als symbolische Geste. "Es ist uns unverständlich, warum es möglich ist, Baumärkte, Autohäuser und andere Geschäfte offen zu halten, Museen aber, die über dieselben oder großzügigere Flächen für einen Corona-gerechten Publikumsverkehr verfügen, geschlossen werden."