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Proteste gegen Regierung in Bulgarien gehen weiter

Ex-Justizminister Hristo Iwanow verlangte unterdessen beim Obersten Richterrat und bei der Regierung den Rücktritt des Generalstaatsanwalts. Er begründete dies mit Geschews "Verstößen gegen den Strafprozesskodex". Iwanow, der Minister in Borissows zweiten Regierung war, ist jetzt Mitvorsitzender der pro-europäischen Gruppierung Demokratisches Bulgarien. Sie ist nicht im Parlament vertreten, hat aber zahlreiche Anhänger unter den Demonstranten.

Die Protestierenden riefen vor dem Regierungssitz "Neuwahlen!". Anschließend zogen sie mit Trommeln und Nationalfahnen durch die Innenstadt von Sofia. Blockiert wurden der zentrale Boulevard Zar Oswoboditel (Befreier-Zar), Hauptstraßen und die große Kreuzung Orlow Most (Adlerbrücke).

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Die seit Mai 2017 amtierende bürgerlich-nationalistische Koalition hatte erst am Dienstag ein mit Korruptionsvorwürfen begründetes Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Es war von den Sozialisten beantragt worden. Borissow hatte bereits zuvor eine Regierungsumbildung angekündigt. Am Mittwoch sprach er darüber mit seinen Koalitionspartnern. Einzelheiten wurden nicht bekannt.

Neue Proteste gab es auch in anderen größeren Städten wie Warna und Burgas am Schwarzen Meer, Plowdiw im Süden und Russe an der Donau. Überall sagten die Demonstranten, sie wollten bis zum Rücktritt der Regierung und des Generalstaatsanwalts weiter protestieren.