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Proteste nach Prügelattacke in Hongkong

Die Angreifer trugen dabei weißen T-Shirts und waren mit Eisenstangen und Stöcken bewaffnet. 45 Menschen wurden bei den Angriffen zum Teil schwer verletzt. Protestler machen bezahlte Banden aus der Umgebung von Yuen Long für die Angriffe verantwortlich. Sie werfen der Polizei vor, sie nicht beschützt zu haben.

Die Hongkonger Polizeibehörde untersagte den für Samstag geplanten Marsch mit der Begründung, dass es zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen könnte. In Sozialen Netzwerken riefen Protestteilnehmer dennoch dazu auf, nach Yuen Long zu kommen.

In Hongkong kommt es seit Wochen immer wieder zu Protestmärschen mit Hunderttausenden Teilnehmern. Auslöser für die Demonstrationen war ein umstrittener Gesetzentwurf zur Auslieferung beschuldigter Personen an China. Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar "für tot" erklärt. Allerdings ging sie nicht auf die Forderung der Demonstranten ein, den Gesetzentwurf formell zurückzuziehen. Auch richteten sich Proteste gegen die Polizei, die gegen Demonstranten zum Teil mit Gummigeschoßen, Knüppeln und Tränengas vorgegangen war.

Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der Volksrepublik genießen die Hongkonger nach dem Grundgesetz für die chinesische Sonderverwaltungsregion das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit. Viele der sieben Millionen Hongkonger befürchten zunehmend, dass ihre Freiheiten beschnitten werden könnten.

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