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Prozessauftakt in Malta nach Mord an Journalistin

Ein dritter tatverdächtiger Auftragsmörder hatte sich im vorigen Jahr schuldig bekannt und als Kronzeuge Details der Tat geschildert. Caruana Galizia war eine der bekanntesten Journalistinnen des EU-Inselstaates und recherchierte sowie veröffentlichte jahrelang über die teils weitreichende Korruption. Der Anschlag sorgte in dem Land und international für großes Aufsehen und Empörung.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft platzierten die drei Männer unter dem Fahrersitz den Sprengstoff und ließen ihn dann ferngesteuert hochgehen. Den Zünder habe einer der nun Angeklagten mit einem Handy auf einem Boot ausgelöst und das Telefon dann ins Meer geworfen. Die Brüder streiten die Vorwürfe ab und plädieren auf unschuldig.

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Am Freitag warfen sie dem Gericht in der Hauptstadt Valletta korrupte Machenschaften vor; ihnen werde kein faires Verfahren ermöglicht. Einer der Brüder ist seit Wochen in einem Hungerstreik, wie die Zeitung "Times of Malta" berichtete. Nach einer Schimpftirade habe der andere Bruder im Gericht gesagt: "Vielleicht sehen wir uns in der Hölle."

Ebenfalls angeklagt in dem Fall ist der Geschäftsmann und Millionär Yorgen Fenech, der den Anschlag in Auftrag gegeben haben soll. Die Anklage stützt sich auf Zeugenaussagen eines Taxifahrers, der die drei Männer schwer belastete. Auch Fenech streitet die Vorwürfe ab und behauptet, einflussreiche Politiker steckten hinter dem Attentat. Er sitzt seit November 2019, als er auf seiner Jacht bei einem möglichen Fluchtversuch festgenommen wurde, in Haft und wartet auf den Beginn des Prozesses.