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Schwere Vorwürfe gegen australische Soldaten im Afghanistan

Aufgedeckt worden sei so eine "beschämende Bilanz" einer "egozentrischen Kriegerkultur". Die Ergebnisse wiesen auf "schwerste Verstöße" hinsichtlich militärischen Verhaltens und professioneller Werte hin. Für den Report war der Generalinspekteur des australischen Militärs vier Jahre lang Hinweisen auf unrechtmäßige Tötungen und Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht zwischen 2005 und 2016 nachgegangen. Mehr als 330 Zeugen wurden angehört, in mindestens 55 Fällen Ermittlungen aufgenommen.

Im Bericht werde eine Kultur "toxischen Konkurrenzdenkens" innerhalb der Sondereinheit skizziert, die dazu geführt habe, dass einige Soldaten Verfahren abgekürzt, Regeln ignoriert und gebeugt hätten, sagte Campbell. Keine dieser "unrechtmäßigen Tötungen" sei "in der Hitze des Gefechts" passiert. "Jede Person, mit der während dieser Untersuchung gesprochen wurde, verstand das Kriegsvölkerrecht und die Einsatzregeln, unter denen sie im Einsatz war."

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Premierminister Scott Morrison hatte vergangene Woche angekündigt, ein Sonderermittler solle mutmaßliche Kriegsverbrechen australischer Soldaten in Afghanistan aufarbeiten und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen. Er hatte seine Landsleute auf Enthüllungen vorbereitet, die nur schwer zu verkraften seien - nicht nur für aktive Soldaten und Veteranen.