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Siegfried-Lenz-Preis geht an Autorin Ljudmila Ulitzkaja

Zu den bisherigen Trägern des Preises gehören der Israeli Amos Oz, der Engländer Julian Barnes und der Amerikaner Richard Ford. Der Preis soll am 19. März 2021 im Hamburger Rathaus übergeben werden.

Mit Ljudmila Ulitzkaja ehre die Stiftung eine bedeutende Schriftstellerin Russlands. Ihre Romane und Erzählungen spiegelten die Tragödie des 20. Jahrhunderts, die Epoche der Gewaltherrschaft und des Genozids, heißt es in der Begründung der Jury. Die vielfältigen und vielschichtigen Figuren ihrer erzählerischen Welt kämpften ums Durchkommen, ums Überleben. Ulitzkaja entwickle aus diesen Schicksalen "ein grandioses Gewebe, das Gegenwart und Vergangenheit miteinander verbindet, das Religiöse mit dem Politischen, das Gesellschaftliche mit dem Persönlichen".

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Ulitzkaja, 1943 geboren, wuchs in Moskau auf und ist jüdischer Herkunft. Auf Deutsch erschienen etwa "Medea und ihre Kinder" (Roman 1997), "Ergebenst, euer Schurik" (Roman 2005), "Maschas Glück" (Erzählungen 2007), und "Jakobsleiter" (Roman 2017). Nach Angaben der Stiftung hat Ulitzkaja sich als Kritikerin der Putin-Regierung mehrfach unbeliebt gemacht.