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Streik in Hollywood: Studios wehren sich gegen Vorwürfe

Rund 11.500 Mitglieder der Writers Guild of America (WGA) sind am Dienstag in den Streik getreten, nachdem Gespräche mit den Filmstudios und Streamingplattformen ohne Einigung endeten. Die Autoren sagen, dass sie mehr arbeiten und weniger verdienen, da die Studios ihren Fokus auf das Streaming über traditionelles Fernsehen und Kabel verlagert haben. Sie wiesen auch darauf hin, dass sie ihre Agenten und Anwälte von ihren Gehältern bezahlen müssten.

Die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP), die große Studios wie Walt Disney und Netflix vertritt, betonte, die Autoren würden Vorteile genießen, "die weit über dem liegen, was viele Vollzeitbeschäftigte für ein ganzes Jahr erhalten", wie Gesundheitsversorgung, Pensionsversicherungsbeiträge und bezahlte Elternzeit.

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Der Streik kommt zu einer herausfordernden Zeit für Medienunternehmen. Konzerne stehen unter dem Druck der Wall Street, ihre Streamingdienste profitabel zu machen, nachdem sie Milliarden in Programme gepumpt haben, um Abonnenten anzuziehen. Der Aufstieg des Streamings hat auch die Fernsehwerbeeinnahmen erodiert, da das traditionelle Fernsehpublikum schrumpft.

Der Streik könnte Auswirkungen auf Herbst-TV-Saison haben. Drew Barrymore verzichtete aus Sympathie für den Streik auf die Moderation der MTV Movie & TV Awards am Sonntag. Unterstützung für die Autoren kam auch aus Österreich, der Drehbuchverband Austria und das Drehbuchforum Wien zeigten sich in einer Aussendung solidarisch. "Gerade in Zeiten des Wandels - unter anderem durch Streamer und KI - ist es wichtig, klar Stellung zu beziehen", schrieben sie. Die Auseinandersetzung in den USA habe ihren Grund vor allem in dieser sich verändernden Medienlandschaft.

Mit der Initiative Drehbuch2021 habe der Drehbuchverband Austria für Österreich Standards entwickelt, die die Bedingungen für eine gerechte und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Produktion, Sender, Regie und Drehbuch festlegen. Das Papier umfasst eine Reihe von konkreten Forderungen. Diese reichen von fairen Vertragsbedingungen und gerechter Entlohnung über die Mitsprache in wesentlichen Schritten innerhalb des Produktionsprozesses bis zur adäquaten Nennung bei allen Verwertungsmaßnahmen.