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Supermärkte haben durch Corona an Einfluss gewonnen

"Wir kämpfen um die notwendigen Preisanpassungen", sagte Petschar. Er ist auch Chef der Kärntnermilch. Die Molkereien wollen von den Supermärkten die aktuellen Kostensteigerungen für Transport, Energie, Verpackungen und ein höheres Bauern-Milchgeld abgegolten bekommen. Die Milchbauern spüren die gestiegenen Kosten für Futtermittel und Sprit.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) appellierte an die Händler sich ihrer "großen Marktmacht" bewusst zu sein und mit den Molkereien "eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe" zu führen. "Wir brauche bessere, leistungsgerechte Preise", sagte Köstinger in einer Videobotschaft. Die vier größten Lebensmittelketten Spar, Rewe (Adeg, Billa, Billa Plus und Penny), Hofer und Lidl haben einen Marktanteil von rund 90 Prozent in Österreich.

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Der Präsident des ÖVP-Bauernbundes, Georg Strasser, forderte mehr Fairness, Gerechtigkeit, Solidarität entlang der Wertschöpfungskette. Die Verarbeiter und Landwirte müssten "dem oft übermächtigen Handel die Stirn bieten". Strasser drängt außerdem auf die Umsetzung der lang geplanten Ombudsstelle für Fairness zwischen Bauern und Handel durch die türkis-grüne Regierung.

Die Zahl der Milchbetriebe in Österreich geht seit Jahren kontinuierlich zurück, die verbleibenden Betriebe bauen aus. Die Anzahl der Milchbauern sank 2020 gegenüber dem Jahr davor um 3,8 Prozent auf 24.645. Im Jahr 2000 gab es laut Landwirtschaftsministerium 137 Betriebe mit mehr als 50 Milchkühen, im vergangenen Jahr waren es schon 1.609. Immer mehr Betriebe setzen auf Melkroboter.