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Militär-Offensive der Türkei: 184 angebliche TerroristInnen getötet

Den Begriff verwenden Regierung und Streitkräfte der Türkei üblicherweise auch für kurdische Gruppen, die zuletzt in beiden Nachbarländern attackiert wurden. Das türkische Verteidigungsministerium sprach in der Nacht auf Dienstag von Angriffen aus der Luft und mit landgestützten Geschützen. 

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Die genannte Opferzahl ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Seit Sonntag beschießen die Streitkräfte Stellungen kurdischer Milizen, die von der türkischen Führung für einen Anschlag am 13. November im Zentrum Istanbuls verantwortlich gemacht werden. Sowohl die syrische Kurdenmiliz YPG als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK weisen jede Verantwortung für die Explosion zurück, bei der sechs Menschen getötet wurden.

Auch ZivilistInnen unter Opfern?

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte von mindestens 35 Toten infolge der neuen Militäroffensive berichtet - darunter auch Zivilisten. In der südosttürkischen Provinz Gaziantep kamen am Montag nach Angaben des Innenministeriums drei Menschen durch Beschuss aus Syrien ums Leben. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan deutete auch eine mögliche Bodenoffensive an.

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Die jüngste Offensive ist die mittlerweile fünfte der Türkei in Nordsyrien. Seit Beginn des Jahres läuft auch eine separate Offensive im Nordirak. Die Türkei unterhält dort seit 2016 mehrere Militärposten.

Infolge der Militäreinsätze hält die türkische Armee grenznahe Gebiete in Syrien besetzt und kooperiert dabei mit Rebellengruppen. Der syrische Präsident Bashar al-Assad wird dagegen von Russland unterstützt, das mit mahnenden Worten auf die neuerliche türkische Offensive reagierte: Ankara möge "sich in Zurückhaltung üben, um eine Eskalation der Spannungen nicht nur im Norden und Nordosten Syriens, sondern im gesamten Land zu verhindern", wurde der russische Syrien-Gesandte Alexander Lawrentjew von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Russland hoffe darauf, dass sich die Türkei dazu bewegen lasse, auf die "Anwendung überzogener Gewalt auf syrischem Boden" zu verzichten.

Russland habe monatelang "alles getan, um eine groß angelegte Bodenoperation zu verhindern", sagte Lawrentjew in der kasachischen Hauptstadt Astana, wo neue Verhandlungen zum Syrien-Konflikt mit Vertretern aus Russland, dem Iran und der Türkei stattfinden. Er rief alle Beteiligten zur "Fortsetzung der Arbeit" auf, um eine "friedliche Lösung zu finden, einschließlich der Kurden-Frage".