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Untersuchung gegen Abschluss von Mercosur-Abkommen

Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen hatten sich im Juni offiziell bei der Bürgerbeauftragten beschwert. "Die Beschwerde betrifft die Tatsache, dass die Kommission keine aktualisierte Nachhaltigkeitsprüfung vor dem Abschluss (des Abkommens) vorgelegt hat", erklärte O'Reilly. Sie werde nun prüfen, ob die Behörde damit ihre eigenen Leitlinien missachtet habe. Sie erwarte dafür "eine schriftliche Antwort der Kommission" innerhalb von drei Monaten.

Die EU und die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay hatten sich im vergangenen Juni nach 20 Jahren Verhandlungen auf ein umfassendes Assoziierungsabkommen zur Bildung der größten Freihandelszone der Welt verständigt. Bevor es in Kraft treten kann, muss es von allen EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Die Beschwerdeführer forderten im Juni, den Ratifizierungsprozess auszusetzen, bis die Auswirkungen auf die Umwelt geklärt seien.

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Die Ratifizierung hakt ohnehin. Der österreichische Nationalrat und die Parlamente der Niederlande sowie der französischsprachigen Region Belgiens, Wallonien, haben das Abkommen in seiner jetzigen Form bereits abgelehnt. Neben Umweltschützern, die weitere Abholzungen im Amazonasgebiet befürchten, sind auch Vertreter der europäischen Landwirtschaft gegen das Abkommen. Sie befürchten unfaire Konkurrenz durch südamerikanische Agrarkonzerne.