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Untersuchung nach tödlicher Massenpanik in Seoul angelaufen

Die Regierung wolle die Ursache des Unfalls herausfinden und die nötigen Maßnahmen ergreifen, damit sich solch eine Tragödie nicht wiederhole, sagte Premierminister Han Duck Soo am Montag. Zu diesem Zweck wolle die Regierung dafür sorgen, betroffene Einrichtungen und Systeme zu verbessern.

Das Unglück in der Millionenmetropole hatte sich Samstagabend in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon ereignet, als dort Zehntausende dicht gedrängt zu Halloween-Feiern zusammenkamen. Im extremen Gedränge in einer schmalen und abschüssigen Seitengasse wurden zahlreiche Menschen laut Augenzeugen und Angaben der Rettungskräfte eingeklemmt. Viele stürzten auf den Boden, erstickten, wurden zerquetscht oder totgetreten.

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Unglück wäre nicht vermeidbar gewesen

In einigen südkoreanischen Medien wurde am Montag kritisiert, dass die Behörden auf den Ansturm so großer Massen und die möglichen Folgen für die Sicherheit offensichtlich nicht vorbereitet gewesen seien. Innenminister Lee Sang Min hatte am Samstag gesagt, das Unglück hätte vermutlich auch dann nicht vermieden werden können, wenn noch mehr Polizisten und Feuerwehrleute in das Viertel geschickt worden wären.

Es kamen bei dem Massenunglück nach Angaben des Innenministeriums mindestens 154 vorwiegend junge Menschen in den Zwanzigern ums Leben. Bis auf einen Toten wurden demnach alle identifiziert. Nach aktualisierten Zahlen vom Montag wurden zudem 149 Personen verletzt, mehr als 30 von ihnen schwer. Unter den Todesopfern befanden sich 26 Ausländer aus verschiedenen Ländern, darunter ein Österreicher.

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Präsident Yoon Suk Yeol hatte bereits kurz nach der Katastrophe angekündigt, die Katastrophe eingehend untersuchen zu lassen. Auch rief er eine mehrtägige landesweite Trauerzeit aus. Am Montag besuchte er einen Gedenkaltar für die Unglücksopfer in der Innenstadt von Seoul.

Das Unglück sandte Schockwellen durch das ganze Land. Es war die schlimmste Katastrophe in Südkorea seit dem Untergang der Fähre "Sewol" 2014 vor der Küste des Landes, als 304 Menschen starben.