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Untersuchungen in Causa Casinos ausgeweitet, Sidlo urlaubt

Beschlossen wurde das weitere Vorgehen am Donnerstag in einer außerordentlichen Präsidiumssitzung des Aufsichtsrats. Dort sei man zum Ergebnis gekommen, dass das Unternehmen die aktuellen Ereignisse nicht einfach ignorieren könne. Vollständige Aufklärung der kolportierten Vorwürfe sei im ureigensten Interesse der Unternehmensgruppe.

Daher hat Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner dem Präsidium vorgeschlagen, die bereits seit zwei Wochen laufende interne Untersuchung auszuweiten und zu intensivieren. Um zu klären, ob es im Kreis des Aufsichtsrates oder des Vorstandes Fehlverhalten gegeben hat, wurde die Schima Mayer Starlinger Rechtsanwälte GmbH gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG beauftragt, alle relevanten Informationen rund um die Bestellung des aktuellen Vorstandes zu prüfen und entsprechend kritisch zu beurteilen.

In und um die Sitzung am Donnerstag haben laut Casinos-Aussendung sowohl Novomatic als auch Sidlo dem Präsidium abermals versichert, dass die kolportierten Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehrten. Würden diese doch stimmen, sei die Casinos Austria AG die Geschädigte und werde nicht zögern, mit allen Mitteln ihre Rechte geltend zu machen.

Sidlo hat indes den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er "zur besseren Wahrung seiner Rechte und zum Schutz des Unternehmens" bis zum Ende der internen Untersuchung einen Urlaub antreten wird. Das Präsidium wertet diese Entscheidung als "Zeichen seines Verantwortungsgefühls für das Unternehmen".

In der Causa geht es im wesentlichen um den Verdacht, dass der Bestellung des FPÖ-Mitglieds eine Absprache zwischen Novomatic und den Freiheitlichen voraus gegangen war. Nach einer anonymen Anzeige gab es Hausdurchsuchungen bei Novomatic-Chef Harald Neumann, Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und Sidlo. Erst am Mittwoch wurde eine freiwillige Einschau im Finanzministerium unternommen, wo sich die Korruptionsstaatsanwaltschaft vor allem für Unterlagen des früheren Staatssekretärs Hubert Fuchs interessiert.

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