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Uruguay: Gericht ordnet Verkauf von Nazi-Adler an

Der Adler war im Februar 2006 auf Initiative des uruguayanischen Unternehmers und Hobby-Historikers Alfredo Etchegaray und seines Bruders Felipe geborgen worden. Im Streit um den richtigen Umgang mit dem Nazi-Symbol wurde er aber seit über einem Jahrzehnt in einem Marinelager unter Verschluss gehalten. Das Gericht warf dem Staat laut den der Presse vorliegenden Dokumenten nun Vertragsbruch vor.

Der Vertrag mit der Marinepräfektur sah vor, dass der Erlös aus dem Verkauf der geborgenen Gegenstände zur Hälfte an die Staatskasse gehen sollte; den Rest sollten sich die Finanziers der Bergung teilen. In einer ersten Reaktion zeigte sich Alfredo Etchegaray zufrieden mit dem Urteil. Dem Staat warf er vor, sich rein aus politischen Erwägungen nicht an den Vertrag gehalten zu haben. Vor allem Deutschland hatte sich immer wieder dagegen ausgesprochen, dass Gegenstände aus dem Wrack in den Handel geraten.

Das Panzerschiff "Admiral Graf Spee" war 1939 bei einem Seegefecht mit britischen und neuseeländischen Kreuzern beschädigt worden. Sein Kapitän Hans Langsdorff suchte daraufhin mit dem Schiff im neutralen Hafen von Montevideo Zuflucht und versenkte es kurz darauf im Rio de la Plata, um zu verhindern, dass seine moderne Ausrüstung in die Hände der Gegner geriet. Anschließend beging Langsdorff Suizid.

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