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Warnungen vor humanitärer Katastrophe im syrischen Idlib

Allein am Freitag hätten Hubschrauber der Regierung fast 100 der international geächteten Fassbomben abgeworfen, erklärten die Menschenrechtler. Mindestens zwei Menschen starben demnach. Wegen der Eskalation wurden die traditionelle Freitagspredigten abgesagt.

Eine weitere militärische Eskalation gefährde des Leben von mehr als drei Millionen Zivilisten in der Region, erklärte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragen Federica Mogherini Brüssel. Die Zivilbevölkerung dort habe bereits jetzt zu viel gelitten. Der Sprecher des UN-Nothilfebüros Ocha in Syrien, David Swanson, warnte, im Falle einer völligen Eskalation drohe das bisher größte humanitäre Leiden.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten die syrische und die russische Luftwaffe die schwersten Angriffe auf Idlib seit mehr als einem halben Jahr geflogen. Dutzende kamen dabei ums Leben.

In dem Rebellengebiet in der Provinz Idlib und im Norden der Provinz Hama leben rund drei Millionen Menschen, rund die Hälfte von ihnen Flüchtlinge. Ocha zufolge flohen seit September mehr als 300.000 Menschen aus dem Süden der Region vor Angriffen und Kämpfen in andere Gebiete. Ein Sprecher der örtlichen Helferorganisation Weißhelme erklärte, manche Orte glichen mittlerweile Geisterstädten.

Russland als Verbündeter der Regierung sowie die Türkei als Unterstützer der Opposition hatten das Gebiet zu einer Deeskalationszone erklärt. Eine Pufferzone soll eine Offensive der Regierung verhindern. Kontrolliert wird das Gebiet vor allem von der Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht. Russland argumentiert, seine Truppen bekämpften Terror.

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