News

Weitere Migranten verlassen Belarus

Die freiwillige Rückführung werde fortgesetzt. Unter den Migranten sind überwiegend Kurden aus dem Irak sowie Syrer. Einige von ihnen sprechen Deutsch oder haben Familie in Deutschland, konnten aber wegen der Pandemie zuletzt keine Visa erhalten. Die Mehrheit der Menschen bestehe auf Aufnahme in der EU, sagte der Leiter der Abteilung für Migration des Innenministeriums in Minsk, Alexej Begun, der Staatsagentur Belta zufolge.

Niemand habe einen Flüchtlingsstatus in Belarus beantragt, sagte er. "Sie lehnen auch alle Vorschläge einer Rückkehr in ihre Heimatländer ab." Das Schicksal der Menschen wird in Zusammenarbeit mit internationalen Flüchtlingsorganisationen geklärt. Ziel sei eine Rückführung, sagte Begun. Behörden zufolge hielten sich auch Experten der EU in dem als Notunterkunft genutzten Lager in Brusgi an der polnischen Grenze auf, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Alle Inhalte anzeigen

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte einen humanitären Korridor für 2000 Migranten in die EU gefordert. Der Westen wirft ihm vor, die Migranten gezielt ins Land und an die Grenze gelockt zu haben, um die Lage in der EU zu destabilisieren. Lukaschenko, der als "Europas letzter Diktator" gilt, hatte als Vergeltung für die EU-Sanktionen gegen Belarus mehrfach betont, er werde niemanden mehr auf seinen Weg in den Westen aufhalten.

Der belarussische Machtapparat verlangt eine Finanzierung von der EU, um die Migranten künftig wieder zu stoppen. Außerdem solle die EU die aktuellen Ausgaben für die Migranten in der Notunterkunft von etwa 20.000 Euro täglich kompensieren, hieß es.