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Weltgemeinschaft will Schutz der Artenvielfalt verbessern

Ziel der Strategie sei, bis 2050 "im Einklang mit der Natur zu leben". Wegen des Ausbruchs des Coronavirus war die ursprünglich im Herbst 2020 geplante Konferenz in Kunming verschoben worden und soll jetzt vom 11. bis 24. Oktober stattfinden. Im Mittelpunkt steht der alarmierende Rückgang der biologischen Vielfalt weltweit. Durch den Verlust an Lebensräumen, Arten und auch genetischer Vielfalt verarme nicht nur die Natur, sondern sei auch die Lebensgrundlage der Menschheit bedroht. Wie das Risiko von Pandemien auch über Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt verringert werden kann, ist als zusätzliches Thema hinzugekommen.

Die Umweltstiftung WWF kritisierte die Pläne für die Weltnaturschutzkonferenz im Oktober als unzureichend. Der Entwurf für eine neue Strategie im Kampf gegen den Verlust von Arten und Lebensraum sei nicht ambitioniert genug, sagte Biodiversitäts-Experte Florian Titze in Peking. "Die enthaltenen Ziele würden nicht ausreichen, um das Artensterben weltweit bis 2030 zu stoppen."

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Der ökologische Fußabdruck des Konsums und der Produktion werde damit nicht weit genug reduziert. "Mindestens eine Halbierung wäre bis 2030 notwendig." Dazu gehöre auch die Nahrungsmittelproduktion, wo der Entwurf "deutlich zu schwach" sei. "Die Transformation zu nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzsystemen ist grundsätzlich viel zu wenig im Fokus", sagte Titze. "Klar ist: Wenn weiter im großen Stil in die Zerstörung der Natur investiert wird, dann helfen auch ambitionierte Flächenschutzziele nichts."

Das Flächenschutzziel in dem Entwurf von 30 Prozent der Landes-und Meeresfläche sei grundsätzlich begrüßenswert, aber es fehle weiter an klaren Garantien für die Rechte indigener Völker, sagte der Experte. Alle Ziele nützten auch nichts, wenn das neue Abkommen nicht ausreichend finanziert und durch starke und verpflichtende Umsetzungsmechanismen untermauert werde. Der WWF (World Wide Fund For Nature) forderte eine Erhöhung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung durch die deutsche Regierung auf mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr.