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WWF will Sonnenstrom-Ausbau vor allem auf verbauten Flächen

"Sonnenstrom hat von allen erneuerbaren Energien in Österreich noch das größte Potenzial, und das muss rasch genutzt werden", so der WWF-Klimaschutzexperte Karl Schellmann. "Hunderttausende Dächer, Fassaden, Parkplätze und sonstige bereits verbaute Flächen könnten aufgerüstet werden, um einen Beitrag zur dringend nötigen Energiewende zu leisten." Der WWF fordert daher einen "Photovoltaik-Masterplan", der Hürden für den Sonnenstrom abbaut und Naturflächen vor der Verbauung schützt.

Außerdem wünscht sich der WWF die Verankerung einer Photovoltaik-Pflicht in allen Bauordnungen. "Bei Neubauten, großen Sanierungen und der Versiegelung von Flächen soll die Nutzung von Sonnenstrom automatisch mitgedacht werden müssen, wenn es technisch möglich ist", erklärt Schellmann. "Das würde extrem viel bringen." Parallel dazu müssten rechtliche Hürden abgebaut und Fördertöpfe aufgestockt werden. Ebenfalls notwendig seien verstärkte Investitionen in Forschung und technische Entwicklung.

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"Freiflächen-PV-Anlagen sollten bei der Energiewende nur eine untergeordnete Rolle spielen", erklärte WWF-Ökologe Bernhard Kohler. "In Gebieten von hohem naturschutzfachlichen Wert muss ihre Errichtung jedenfalls ganz ausgeschlossen werden." Dazu zählen für den WWF vor allem Nationalparks, Wildnisgebiete und Naturschutzgebiete, aber auch andere Lebensräume seltener oder gefährdeter Arten.

"Nicht zuletzt müssen auch Flächen von der Photovoltaik-Entwicklung ausgeschlossen werden, die mittelfristig zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme benötigt werden", so Kohler. Das betreffe etwa abgedämmte Fluss-Auen, trockengelegte Feuchtgebiete oder entwässerte Moore.

Für alle Photovoltaik-Entwicklungspläne fordert der WWF eine Strategische Umweltprüfung (SUP). Für große Photovoltaik-Freiflächenanlagen soll eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gesetzlich verankert werden.