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Zahl der Tabaknutzer sinkt trotz Anstieg der Weltbevölkerung

Im vergangenen Jahr gab es nach dem WHO-Trendreport 1,3 Milliarden Tabaknutzer ab 15 Jahren weltweit. Fünf Jahre zuvor waren es 1,32 Milliarden. Im gleichen Zeitraum wuchs die Weltbevölkerung von etwa 7,3 auf 7,8 Milliarden. Die WHO rechnet mit einem Rückgang auf 1,27 Milliarden Tabaknutzer im Jahr 2025. Sie schätzt den Anteil der Tabaknutzer an der Weltbevölkerung ab 15 Jahren 2020 auf 22,3 Prozent. In Österreich sind es nach WHO-Angaben 23,7 Prozent. 36,7 Prozent aller Männer weltweit nutzten die Produkte und 7,8 Prozent aller Frauen.

Tabaknutzung schließt das Rauchen von Zigaretten, Zigarren und Pfeifen ein, aber auch Schnupf-, Lutsch- oder Kautabak. Mehr als 90 Prozent der Tabaknutzer sind Raucher. Ein Teil der Raucher kaut, lutscht oder schnupft zusätzlich Tabak. Elektronische Zigaretten, die keinen Tabak enthalten, sind in dem Report nicht berücksichtigt. Für Aussagen über die globale Verbreitung fehlen nach WHO-Angaben aus zu vielen Ländern Erhebungen.

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Sorgen macht der WHO die Europaregion, die 53 Länder bis nach Turkmenistan und Israel umfasst. 18 Prozent der Frauen konsumierten hier noch Tabak, deutlich mehr als in anderen Regionen, und der Anteil nehme nur langsam ab. In Westeuropa war der Tabakkonsum nach den WHO-Zahlen 2020 in Island (11,9 Prozent) und Großbritannien (14,3) eher niedrig, in Frankreich (28,7) und Spanien (24,5) wie in Österreich eher hoch.

Tabak tötet nach WHO-Angaben bis zur Hälfte der Menschen, die rauchen oder anders konsumieren. Sieben Millionen Menschen sterben jedes Jahr als Folge ihres Tabakkonsums, 1,2 Millionen Nichtraucher sterben, weil sie den Tabakrauch von anderen abbekommen.

"Wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Die Tabakindustrie wird jeden Trick ausnutzen, um ihre gigantischen Profite zu verteidigen, die sie mit dem Verkauf ihrer tödlichen Produkte erzielen." Die WHO empfiehlt Hinweise durch Hausärztinnen und -ärzte auf den Gewinn an Lebensqualität ohne Tabak sowie Gratis-Hotlines und SMS-Dienste für die Unterstützung von Tabaknutzern beim Entwöhnungsprozess. Allein dadurch könnten bis 2030 rund 88 Millionen Menschen weltweit vom Tabakkonsum wegkommen und 1,4 Millionen Menschenleben gerettet werden.