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Zweiter unbemannter "Starliner"-Testflug zur ISS startet

Mit dem unbemannten Testflug will Boeing sein Raumfahrtprogramm nach mehreren Rückschlägen wieder auf Kurs bringen. Ein erster unbemannter Testflug der "Starliner"-Kapsel war 2019 wegen Software-Problemen gescheitert. Das Raumschiff konnte die ISS damals nicht ansteuern und kehrte vorzeitig zur Erde zurück.

Der erneute "Starliner"-Testflug war ursprünglich bereits für den vergangenen Freitag geplant gewesen. Nach einem Zwischenfall beim Andocken des neuen russischen Labor-Moduls "Nauka" an die ISS war der Start aber verschoben worden.

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Laut Wetterprognosen liegt die Wahrscheinlichkeit für den Start von "Starliner" am Dienstag bei 60 Prozent. Verhindert werden könnte der Testflug demnach durch dichte Wolken oder Blitze.

An Bord von "Starliner" befinden sich 180 Kilogramm Fracht, unter anderem zur Versorgung der aktuellen ISS-Besatzung. Zur Erde zurückkehren soll die Kapsel mit rund 250 Kilogramm Frachtgut, darunter Luftbehälter.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor zehn Jahren eingestellt und war in der Folge auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren. In dem Wettstreit hat SpaceX aber klar die Nase vorn: Anders als Boeing hat das Unternehmen schon Astronauten zur ISS gebracht.

Der Leiter des Bereichs für kommerzielle Raumfahrt bei der NASA, Steve Stich, sagte in der vergangenen Woche, er sei zuversichtlich, dass der "Starliner"-Testflug dieses Mal erfolgreich sein werde. "Wir wollen, dass er gut läuft, wir erwarten, dass er gut läuft, und wir haben alle Vorbereitungen getroffen, die wir konnten."