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Rushdie kritisiert "Zensur" von Dahl-Kinderbüchern

Der 1990 gestorbene Autor Dahl sei "kein Engel" gewesen, schrieb Rushdie am Wochenende, doch der Verlag Puffin Books betreibe "absurde Zensur" und solle sich schämen, so der in den USA lebende Autor, der im vergangenen Jahr nur knapp ein Attentat überlebte. Zuvor hatte die britische Zeitung "Telegraph" über die sprachlichen Anpassungen berichtet.

Rushdie wurde daraufhin jedoch selbst zur Zielscheibe von Kritik. Die britische Komikerin Abi Roberts warf ihm vor, sich mit der Beschreibung Dahls als "kein Engel", der "zensierenden Linken" anzubiedern. Rushdie stellte daraufhin klar, dass er zwar das Werk Dahls gegen eine "kriecherische Befindlichkeitspolizei" verteidige, aber Dahl ein "bekennender Antisemit mit ausgeprägten rassistischen Tendenzen" gewesen sei.

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Von Dahl stammen unter anderem Kinderbücher wie "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Matilda" und "Der fantastische Mr. Fox", die mit teils hochkarätiger Besetzung verfilmt wurden. Der Autor stand wegen antisemitischer Äußerungen in der Kritik. Seine Familie entschuldigte sich 2020 für seine Auffassungen.

Der Verlag und die Roald Dahl Story Company, die den Nachlass des Schriftstellers verwaltet, hatten bestätigt, dass anstößige Inhalte und Wörter aus neuen Ausgaben der Kinderbücher entfernt würden. Das betreffe Themen wie Gewicht, psychische Gesundheit, Gewalt, Gender und Hautfarbe. Es sei nicht ungewöhnlich, die Sprache und andere Details bei Büchern, die vor langer Zeit geschrieben wurden, anzupassen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA einen Sprecher der Roald Dahl Story Company.