APA - Austria Presse Agentur

39 Menschen bei Präsidentschaftswahl in Nigeria getötet

Bei gewaltsamen Zwischenfällen bei der Präsidentschaftswahl in Nigeria sind nach Angaben von Wahlbeobachtern mindestens 39 Menschen getötet worden. Bei Gewalt im Zusammenhang mit der Wahl habe es am Samstag und Sonntag insgesamt 39 Todesfälle gegeben, erklärte am Montag die Organisation Situation Room, die sich für gute Regierungsführung einsetzt und mehr als 8000 Wahlbeobachter eingesetzt hat.

Die meisten Todesfälle gab es den Angaben zufolge im südlichen Teilstaat Rivers, wo es oft politisch motivierte Gewalt gibt. Weitere Tote gab es demnach im Nachbarstaat Bayelsa, in Delta sowie in acht weiteren Bundesstaaten. Die Organisation kritisierte unter anderem "Versäumnisse" bei den Sicherheitsvorkehrungen am Wahltag. In fast einem Viertel der 120.000 Wahllokale waren demnach nicht genug Polizisten.

Die Wahlbeobachter kritisierten auch Probleme bei der Wahl in mindestens sechs Teilstaaten. In einem Stadtviertel von Lagos wurden demnach Wähler eingeschüchtert und Wahlurnen zerstört. Im südwestlichen Staat Osun wurden den Angaben zufolge im Büro der Wahlkommission Stimmzettel und Urnen vernichtet.

Nach der Abstimmung am Samstag hatten die beiden größten politischen Lager ihre jeweiligen Kandidaten zum Sieger erklärt, obwohl noch keine Ergebnisse bekanntgegeben wurden. Ein Berater von Präsident Muhammadu Buhari sprach am Sonntag von einem "überwältigenden Ergebnis" für den Amtsinhaber. Das Team von Herausforderer Atiku Abubakar beanspruchte den Sieg für den Oppositionskandidaten.

Am Montag veröffentlichte die Wahlkommission erste Teilergebnisse. Im Teilstaat Ekiti im Südwesten Nigerias liegt Buhari demnach mit 57,5 Prozent der Stimmen vor Abubakar, der dort auf 40,4 Prozent kam. Ekiti ist allerdings einer der am dünnsten besiedelten Teilstaaten, weshalb das Ergebnis wenig aussagekräftig ist. Mit einem Gesamtergebnis wird erst am Montagabend oder am Dienstag gerechnet.