APA - Austria Presse Agentur

Deutschland laut Studie größter Gewinner des Euro

Deutschland ist einer Studie des Centrums für Europäische Politik (CEP) zufolge der größte Gewinner der Euro-Einführung. Von 1999 bis 2017 habe Deutschland von der Gemeinschaftswährung am meisten profitiert, nämlich fast 1,9 Billionen Euro, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie. Die größten Wohlstandseinbußen verzeichneten demnach Italien und Frankreich.

Für die Studie "20 Jahre Euro: Verlierer und Gewinner" wurde die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf in Deutschland, den Niederlanden, Griechenland, Spanien, Belgien, Portugal, Frankreich und Italien untersucht, also von acht der mittlerweile 19 Euro-Staaten. Für Österreich liegen keine Ergebnisse vor.

Für Deutschland entsprechen die Vorteile durch die europäische Gemeinschaftswährung laut der Untersuchung rund 23.000 Euro pro Kopf. Daneben erzielten nur noch die Niederlande substanzielle Vorteile aus der Euro-Einführung, nämlich rund 21.000 Euro pro Kopf oder insgesamt 346 Mrd. Euro.

Griechenland habe in den ersten Jahren nach der Euro-Einführung massiv vom Euro profitiert, seit 2011 jedoch Verluste erlitten. Über den ganzen Zeitraum sei die Bilanz mit mehr als 2 Mrd. Euro bzw. 190 Euro pro Einwohner gerade noch positiv.

Alle anderen untersuchten EU-Staaten haben Wohlstandseinbußen durch die Gemeinschaftswährung verzeichnet. Am größten waren diese der Studie zufolge in Italien mit 4,3 Billionen Euro bzw. 74.000 Euro je Einwohner, gefolgt von Frankreich mit 3,6 Billionen Euro bzw. 56.000 Euro pro Kopf.

Auch in Portugal, Spanien und Belgien führte der Euro laut CEP zu Wohlstandseinbußen: Für Portugal errechneten die Autoren ein Minus von 424 Mrd. Euro bzw. 41.000 Euro pro Einwohner über 20 Jahre. Im Fall von Spanien fallen die Einbußen mit 224 Mrd. Euro bzw. rund 5.000 Euro pro Kopf geringer aus, ebenso für Belgien mit einem Minus von 69 Mrd. Euro bzw. über 6.000 Euro pro Einwohner.