APA - Austria Presse Agentur

Freier Karfreitag für Gemeinde-Mitarbeiter in Eisenstadt

In der Karfreitag-Debatte hat sich ein weiterer ÖVP-Politiker gegen die Parteilinie gestellt. Der burgenländische Landesparteiobmann und Bürgermeister von Eisenstadt, Thomas Steiner, erklärte am Sonntag: "In der Stadtgemeinde lassen wir am Karfreitag alles wie bisher. Alle Mitarbeiter der Stadt haben am Karfreitag frei - ohne dafür einen Urlaubstag aufwenden zu müssen."

"Das ist seit Jahrzehnten so und wird auch so bleiben", so Steiner. Geregelt hat die Freistellung der Gemeindebediensteten bisher ein Erlass des Stadtsenats. Ob es zu Änderungen aufgrund des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) kommen werde, "ist nicht klar", hieß es von der Stadtgemeinde.

"Wir werden in Eisenstadt jedenfalls dafür sorgen, dass unsere Mitarbeiter diesen Tag auch in Zukunft für sich zur Verfügung haben - egal welcher Konfession sie angehören und ohne einen Urlaubsantrag ausfüllen zu müssen", hielt Steiner fest.

Sollte es Änderungen geben, werde die Stadtverwaltung die Möglichkeit eines Sonderurlaubes nutzen. "Denn der Karfreitag ist nicht nur für evangelische, sondern auch für katholische Christen von immenser Bedeutung und mir ist es wichtig, dass meine Mitarbeiter ihre Religion ausüben können", so Steiner. Zu dem im Nationalrat beschlossenen "persönlichen Feiertag" erklärte er in der Tageszeitung "Krone": "Diese Lösung ist nicht im Sinne unseres Bundeslandes, und wir Burgenländer gehen daher einen eigenen Weg."

Der Mödlinger Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) hatte am Samstag angekündigt, dass protestantische Beschäftigte der niederösterreichischen Stadtgemeinde am Karfreitag Sonderurlaub bekommen sollen. Seinen Angaben zufolge sind davon rund 20 von 310 Mitarbeitern betroffen. Die Bundespartei reagierte am Samstag auf die Ankündigung mit dem Hinweis, dass das gleichheitswidrig wäre und alle Gemeindebediensteten frei bekommen müssten.