APA - Austria Presse Agentur

Mutter in Oberösterreich verkaufte Drogen an Minderjährige

Mit dem Anbau und Verkauf von Cannabis hat eine 39-Jährige aus dem Bezirk Ried seit mindestens zwei Jahren regen Handel betrieben. Die Frau hatte die Pflanzen mit ihrem 48-jährigen Mann in Indoor-Anlagen großgezogen. Damit sollen auch Minderjährige beliefert worden sein. Selbst dem eigenen Sohn soll sie Drogen gegeben haben, teilte die Polizei mit.

Der Sohn gab gegenüber den Ermittlern selber zu, mit 16 Jahren Zugang zu den Substanzen bekommen zu haben. Zunächst in einer Wohnung und später im Einfamilienhaus wurden in zwei Aufzuchtzelten große Mengen angebaut und verkauft. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Polizei bereits im Sommer des Vorjahres die Anlage samt Zubehör sowie etwa 180 Gramm getrocknete Marihuanablüten sicher. Schon seit Jahren soll im Beisein der Kinder Marihuana für den Eigengebrauch angebaut und konsumiert worden sein. Spätestens ab 2017 plagten die Frau Geldsorgen, worauf sie den Drogenhandel aufzog.

Mindestens zwei minderjährige Abnehmer hat die Polizei bis dato ausgeforscht. Ein damals 17-Jähriger aus dem Bezirk Schärding kaufte der 39-Jährigen innerhalb nur eines halben Jahres 700 Gramm Cannabis im Wert von rund 5.500 Euro ab. Er konnte nicht alles bezahlen, worauf im November 2017 ein damals 20-jähriger Freund der Tochter der mutmaßlichen Drogenhändlerin den Schuldner mit einem Messer bedrohte. Aus Angst hat der Schärdinger damals aber keine Anzeige erstattet.

Eine Hausdurchsuchung im Februar dieses Jahres bei dem Schuldeneintreiber brachte nicht nur die Tatwaffe ans Licht. Der heute 22-Jährige hatte auch geringe Mengen Cannabis daheim und entsprechende Utensilien. Er zeigte sich umfassend geständig und wurde angezeigt.

Sowohl die 39-Jährige als auch der 48-jährige Ehemann bestreiten die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Es wurde Anzeige an die Staatsanwaltschaft Ried erstattet und die Jugendwohlfahrt der Bezirkshauptmannschaft Ried informiert. Die Kinder des Paares sind mittlerweile volljährig.